Beim Cannabis-Anbau spielt die Wasserqualität eine entscheidende Rolle für das Pflanzenwachstum und den Ertrag. Die richtigen Nährstoffe müssen in optimalen Mengen verfügbar sein, und die Wasserquelle ist ein entscheidender Faktor dafür. In diesem Artikel vergleichen wir Leitungswasser, Regenwasser, Osmosewasser und vollentsalztes (VE) Wasserund stellen vor, wie man mit VE-Wasser aus einem Water Trim-System arbeitet, um das Maximum aus dem Cannabis-Anbau herauszuholen.
Die wichtigsten Wasserarten und ihre Eigenschaften
1. Leitungswasser
- Vor- und Nachteile: Leitungswasser ist in den meisten Haushalten leicht verfügbar. Es enthält jedoch oft Chlorund kann je nach Region eine hohe Menge an Mineralien (wie Calcium und Magnesium) enthalten, was den pH-Wert und die Wasserhärte beeinflusst.
- pH-Wert und Härte: Der pH-Wert von Leitungswasser liegt in der Regel zwischen 7.0 und 8.0, was für Cannabis zu hoch sein kann. Die Härte (gemessen in PPM) kann zwischen 150 und 400 PPM variieren, abhängig von der Region.
- Verwendung: Vor der Verwendung sollte Leitungswasser entchlort werden (durch Abstehen lassen für 24 Stunden) und der pH-Wert auf 6.0–6.5 angepasst werden.
2. Regenwasser
- Vor- und Nachteile: Regenwasser ist natürlicherweise weicher und hat einen neutralen bis leicht sauren pH-Wert (um 5.5–6.0). Es enthält jedoch kaum Mineralien und kann durch Luftverschmutzung verunreinigt sein.
- Mineralien: Regenwasser enthält wenig Calcium und Magnesium, daher ist eine Ergänzung dieser Mineralien wichtig.
- Verwendung: Es ist ideal für Cannabis-Anbau, solange es in sauberen Behältern aufgefangen und gelagert wird. Es ist jedoch notwendig, regelmäßig den pH-Wert und den Nährstoffgehalt zu überprüfen.
3. Osmosewasser
- Vor- und Nachteile: Osmosewasser wird durch Umkehrosmose gefiltert, wodurch nahezu alle gelösten Salze und Mineralien entfernt werden. Es hat einen niedrigen PPM-Wert (< 10 PPM) und einen neutralen pH-Wert.
- Mineralien: Aufgrund des fehlenden Mineraliengehalts müssen dem Osmosewasser Calcium, Magnesium und andere essentielle Nährstoffe zugeführt werden.
- Verwendung: Osmosewasser ist sehr flexibel und kann durch Zugabe der richtigen Nährstoffe und pH-Anpassungen leicht auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt werden.
4. Vollentsalztes Wasser (VE-Wasser) aus einem Water Trim
- Eigenschaften: VE-Wasser ist vollständig von Mineralien und Salzen befreit und hat einen nahezu neutralen pH-Wert. Ein Water Trim-System produziert hochwertiges VE-Wasser, das sich perfekt als Ausgangsbasis für die Erstellung einer maßgeschneiderten Nährlösung eignet.
- Mineralien: VE-Wasser enthält keine Mineralien und erfordert daher die Zugabe von Calcium, Magnesium und anderen Nährstoffen.
- Verwendung: VE-Wasser eignet sich hervorragend für Grower, die volle Kontrolle über die Nährstoffzusammensetzung und Wasserqualität haben möchten. Durch Zugabe der richtigen Nährstoffe und die pH-Anpassung lässt sich die optimale Umgebung für das Pflanzenwachstum schaffen.
Der Water Trim ist ein Gerät zur Vollentsalzung von Wasser, das speziell für Anwendungen wie den Cannabis-Anbau entwickelt wurde. Es entfernt Mineralien, Salze und Verunreinigungen aus dem Wasser und liefert reines, vollentsalztes Wasser (VE-Wasser). Dieses saubere Wasser bietet die ideale Ausgangsbasis, um eine maßgeschneiderte Nährstofflösung für Pflanzen zu erstellen.
Arbeitsweise des Water Trim:
- Ionenaustauschverfahren:
- Der Water Trim verwendet ein Ionenaustauschharz, um unerwünschte Ionen wie Calcium (Ca²⁺), Magnesium (Mg²⁺), Natrium (Na⁺) und andere gelöste Salze im Wasser zu entfernen.
- In diesem Prozess tauscht das Harz die unerwünschten Ionen gegen Wasserstoff- (H⁺) und Hydroxidionen (OH⁻) aus, die sich dann zu H₂O (reinem Wasser) verbinden. Dadurch wird das Wasser vollständig entsalzt und gereinigt.
- Filtration:
- Bevor das Wasser durch das Ionenaustauschharz läuft, wird es in der Regel durch eine Feinfilterung geleitet, um größere Partikel, Sedimente und organische Verunreinigungen zu entfernen. Dies sorgt dafür, dass das Harz effizient arbeitet und eine längere Lebensdauer hat.
- Kontrollierte Wasserqualität:
- Der Water Trim enthält oft ein Leitfähigkeitsmessgerät oder einen EC-Sensor (elektrische Leitfähigkeit), der die Qualität des produzierten VE-Wassers überwacht. Ein niedriger EC-Wert zeigt an, dass das Wasser nahezu frei von gelösten Salzen ist.
- Sobald das Wasser aufbereitet ist, ist es nahezu neutral (pH-Wert um 7) und enthält keine Mineralien mehr. Somit eignet es sich hervorragend für den Anbau, da die Nährstoffe individuell nach den Bedürfnissen der Pflanze hinzugefügt werden können.
- Einfache Handhabung:
- Der Water Trim ist kompakt und benutzerfreundlich. Er wird einfach an die Wasserleitung angeschlossen und arbeitet vollautomatisch, sodass kontinuierlich vollentsalztes Wasser bereitgestellt werden kann.
- Das Gerät benötigt regelmäßige Wartung, wie den Austausch des Ionenaustauschharzes oder Filter, um eine konstant hohe Wasserqualität zu gewährleisten.
Vorteile des Water Trim für den Cannabis-Anbau:
- Hohe Reinheit: Das vollentsalzte Wasser ist frei von schädlichen Mineralien und Salzen, die die Nährstoffaufnahme der Pflanzen beeinträchtigen könnten.
- Flexible Nährstoffzugabe: Da das VE-Wasser keine eigenen Mineralien enthält, können Grower die Nährstoffe individuell und präzise dosieren, um die besten Wachstumsbedingungen für ihre Pflanzen zu schaffen.
- Kontrolle über den pH-Wert: Durch die fehlenden Salze und Mineralien lässt sich der pH-Wert der Nährlösung leichter und genauer anpassen.
Der Water Trim ist somit ein ideales Werkzeug für Grower, die den Nährstoffgehalt und die Wasserqualität in ihrem Cannabis-Anbau vollständig kontrollieren möchten, um maximale Erträge und gesunde Pflanzen zu erzielen.
Wichtige Mineralien für den Anbau
Beim Anbau in Erde, Coco oder Hydroponik benötigen Cannabispflanzen eine ausgewogene Menge an Makro- und Mikronährstoffen. Besonders wichtig sind:
- Kalzium (Ca): Unterstützt die Zellwandbildung und fördert die Nährstoffaufnahme.
- Magnesium (Mg): Essentiell für die Chlorophyllproduktion und damit für die Photosynthese.
- Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K): Hauptnährstoffe, die in unterschiedlichen Mengen je nach Wachstumsphase benötigt werden.
Düngeschema bei Verwendung von Osmose- oder VE-Wasser
Wenn du Osmosewasser oder VE-Wasser verwendest, solltest du diese Schritte befolgen, um eine optimale Nährstofflösung zu erstellen:
- Mineralergänzung:
- Beginne mit der Zugabe von Calcium und Magnesium (CalMag). Ein häufig verwendetes Mischverhältnis ist 1 ml CalMag pro Liter Wasser.
- Hinzufügen der Basisnährstoffe:
- Füge deine Basisnährstoffe für die Wachstums- oder Blütephase hinzu, je nachdem, in welcher Phase sich deine Pflanzen befinden. Dabei solltest du die Herstellerangaben und Düngeschemata genau befolgen.
- pH-Wert einstellen:
- Nach Zugabe der Nährstoffe den pH-Wert des Wassers anpassen:
- Für Erde: 6.0–6.5
- Für Hydroponik und Coco: 5.8–6.2
- Nach Zugabe der Nährstoffe den pH-Wert des Wassers anpassen:
- EC-Wert kontrollieren:
- Überprüfe den EC-Wert (elektrische Leitfähigkeit) der Nährlösung. Für die vegetative Phase sollte der EC-Wert etwa 1.0–1.5 mS/cm und in der Blütephase 1.5–2.0 mS/cm betragen.
Warum VE-Wasser aus dem Water Trim optimal ist
- Kontrolle: VE-Wasser bietet die Möglichkeit, die Nährstoffzusammensetzung vollständig zu kontrollieren. Dadurch kannst du sicherstellen, dass deine Pflanzen genau die richtigen Nährstoffe in den richtigen Mengen erhalten.
- Vermeidung von Überdüngung: Da VE-Wasser keine Mineralien enthält, ist die Gefahr einer Überdüngung geringer, solange die richtigen Mengen an Zusatzstoffen hinzugefügt werden.
- Effizienz: Durch die Verwendung von VE-Wasser aus dem Water Trim und der gezielten Nährstoffzufuhr können die Pflanzen effizienter Nährstoffe aufnehmen, was zu höheren Erträgen führt.
Nützliches Zubehör:
Gardena Comfort HighFLEX Schlauch 13 mm (1/2 Zoll), 15 m
Gardena Schlauchverbinder-Satz
Digital pH Wert Messgerät 4 in 1 pH ppm EC Temperatur TDS
Fazit
Die Wahl der richtigen Wasserquelle ist ein wichtiger Aspekt des Cannabis-Anbaus. VE-Wasser aus dem Water Trimbietet die beste Kontrolle über die Wasserqualität und Nährstoffzusammensetzung. Mit der richtigen Ergänzung von Mineralien und Nährstoffen sowie einer sorgfältigen pH- und EC-Kontrolle können Grower optimale Bedingungen für ihre Pflanzen schaffen und so die maximalen Erträge erzielen.