Cannabispflanzen sind zwar robuste Gewächse, doch wie jede Pflanze können sie bei unzureichender Nährstoffversorgung Mangelerscheinungen entwickeln. Diese Mängel können die Pflanzengesundheit beeinträchtigen und die Ernteerträge reduzieren. Es ist daher entscheidend, frühe Anzeichen von Mangelerscheinungen zu erkennen und entsprechend zu handeln. In diesem Beitrag zeigen wir die häufigsten Mängel bei Cannabispflanzen, wie man sie identifiziert und wie sie behoben werden können.
1. Stickstoffmangel (N-Mangel)
Anzeichen:
- Gelbe Blätter, beginnend bei den älteren unteren Blättern.
- Allgemeines langsames Wachstum und blasse Blätter.
Lösung: Erhöhe die Zufuhr eines stickstoffreichen Düngers. Stickstoff ist essenziell für das Blattwachstum. Ein Mangel kann leicht durch den Einsatz von speziellen Nährlösungen wie einem vollwertigen Wachstumsdünger (Grow) behoben werden, der Stickstoff enthält.
Beispielbild: Stickstoffmangel bei Cannabis
2. Phosphormangel (P-Mangel)
Anzeichen:
- Dunkelgrüne oder bläuliche Färbung der Blätter.
- Rote oder violette Blattstiele.
- Gestörtes Wurzelwachstum und verkümmerte Pflanzen.
Lösung: Erhöhe die Phosphorzufuhr durch die Zugabe von blütefördernden Nährstoffen. Phosphor ist besonders wichtig während der Blütephase. Verwende einen Dünger mit hohem Phosphoranteil, wie z.B. einen Blütendünger.
Beispielbild: Phosphormangel bei Cannabis
3. Kalium-Mangel (K-Mangel)
Anzeichen:
- Gelb-braune Flecken auf den Blatträndern.
- Absterbende Spitzen der Blätter.
- Geschwächte Stängel und langsameres Blühen.
Lösung: Kalium ist entscheidend für die Blütenbildung. Setze auf einen Dünger, der einen hohen Kaliumanteil aufweist, vor allem während der Blütephase. Nutze hierfür blütenspezifische Düngemittel wie PK 13/14.
Beispielbild: Kalium-Mangel bei Cannabis
4. Kalzium-Mangel (Ca-Mangel)
Anzeichen:
- Gelb-braune Flecken und Blattränder.
- Verkrümmte und brüchige Blätter.
- Gestörtes Wurzel- und Zellenwachstum.
Lösung: Kalzium ist für das gesunde Zellwachstum wichtig. Du kannst CalMag verwenden, ein Produkt, das sowohl Kalzium als auch Magnesium liefert. Achte darauf, das Produkt gemäß den Dosierungsempfehlungen zu verwenden.
Beispielbild: Kalzium-Mangel bei Cannabis
5. Magnesium-Mangel (Mg-Mangel)
Anzeichen:
- Gelbe Blätter mit grünen Blattadern (Intervenale Chlorose).
- Auftreten von rostfarbenen Flecken.
- Absterben der älteren Blätter.
Lösung: Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil der Chlorophyllproduktion. Verwende CalMag oder einen speziellen Magnesiumdünger, um den Mangel zu beheben.
Beispielbild: Magnesium-Mangel bei Cannabis
6. Eisen-Mangel (Fe-Mangel)
Anzeichen:
- Die jüngsten Blätter werden gelb, während die Blattadern grün bleiben.
- Langsames Wachstum.
Lösung: Verwende einen Dünger, der Spurenelemente wie Eisen enthält. Alternativ kannst du eisenhaltige Zusätze verwenden.
Beispielbild: Eisen-Mangel bei Cannabis
Mangelerscheinungen vorbeugen
Um Nährstoffmängeln vorzubeugen, ist es wichtig, auf die richtige Wasserqualität zu achten. Ein Produkt wie der Water Trim, das auf PrimeLeaf.pro zu sehen ist, kann dabei helfen, unerwünschte Salze und Mineralien aus dem Wasser zu entfernen. Sauberes, mineralstoffarmes Wasser ist entscheidend, um die Aufnahme der benötigten Nährstoffe zu gewährleisten.
Fazit
Das Erkennen und Beheben von Mangelerscheinungen bei Cannabispflanzen ist essenziell für gesunde Pflanzen und eine erfolgreiche Ernte. Eine genaue Diagnose der Mangelerscheinungen, eine Anpassung der Nährstoffzufuhr und die Überwachung der Wasserqualität sind dabei die Schlüssel zum Erfolg. Regelmäßige Kontrolle der Blätter, Wurzeln und des Wachstumsverhaltens kann helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen.
Die Wahl des Grow-Mediums hat einen erheblichen Einfluss auf das Auftreten und die Art der Mangelerscheinungen bei Cannabispflanzen. Verschiedene Medien wie Erde, Kokosfasern, hydroponische Systeme oder Perlite beeinflussen, wie Nährstoffe aufgenommen und verteilt werden. Hier eine Übersicht, wie sich verschiedene Grow-Medien auf Nährstoffmängel auswirken können:
1. Erde
Erde ist das am häufigsten verwendete Medium im Cannabisanbau. Sie enthält von Natur aus organische Stoffe und Nährstoffe, die als Puffer für Mängel wirken können. Allerdings kann Erde, vor allem wenn sie von minderer Qualität ist, bei falscher Bewässerung oder Überdüngung Nährstoffmängel wie Stickstoffmangel, Phosphormangel oder Kalziummangel verursachen. Der pH-Wert der Erde sollte regelmäßig überprüft werden, da ein falscher pH-Wert (außerhalb des Bereichs von 6,0 bis 7,0) dazu führt, dass Nährstoffe nicht optimal aufgenommen werden.
2. Kokosfasern (Coco)
Kokosfaser ist ein beliebtes Medium im semi-hydroponischen Anbau. Es ist sehr luftdurchlässig und sorgt für ein gutes Wurzelwachstum, enthält jedoch keine eigenen Nährstoffe. Bei der Verwendung von Kokosfasern ist ein sorgfältiger Düngeplan besonders wichtig, da Mängel schneller auftreten können, wenn nicht genügend Nährstoffe zugeführt werden. Kokosfaser kann insbesondere Kalzium- und Magnesiummangel begünstigen, weshalb die Zugabe von CalMag-Präparaten hier besonders wichtig ist. Der ideale pH-Wert liegt hier bei 5,5 bis 6,5.
3. Hydroponische Systeme
In hydroponischen Systemen werden die Pflanzen direkt mit einer Nährlösung versorgt, ohne dass ein festes Medium wie Erde verwendet wird. Diese Methode erlaubt eine präzise Steuerung der Nährstoffzufuhr, birgt aber auch das Risiko, dass Mängel sehr schnell sichtbar werden, da es keinen Puffer wie in der Erde gibt. pH-Schwankungen und falsche EC-Werte können sofort zu Nährstoffblockaden führen. Daher ist eine ständige Kontrolle des pH-Werts (idealerweise 5,5 bis 6,5) und des EC-Werts erforderlich. In Hydroponik-Systemen können besonders Kalzium-, Magnesium-, Eisen- und Phosphormängel auftreten, wenn der Nährstoffgehalt nicht richtig angepasst ist.
4. Perlite
Perlite wird oft in Mischungen verwendet, um die Drainage und Belüftung zu verbessern. In reinen Perlite-Kulturen, die in hydroponischen Systemen verwendet werden, gibt es keinen Puffer für Nährstoffe, was bedeutet, dass Pflanzen vollständig von der zugeführten Nährstofflösung abhängig sind. Auch hier ist eine regelmäßige Überwachung des pH-Werts und des EC-Werts unerlässlich. Mangelerscheinungen wie Kaliummangel oder Spurenelementmangel treten besonders schnell auf, wenn der Nährstoffhaushalt nicht ausgewogen ist.
5. Torf (Peat)
Torf-basierte Medien sind reich an organischer Substanz und speichern Wasser gut, was sie zu einem beliebten Substrat im Anbau macht. Allerdings kann Torf, ähnlich wie Erde, leicht pH-Schwankungen erleiden, was Nährstoffmängel wie Eisen- oder Phosphormangel begünstigen kann. Der optimale pH-Wert sollte hier zwischen 5,8 und 6,2 liegen.
Fazit:
Das gewählte Medium spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Nährstoffmängeln. Während Erde und Torf eine natürliche Pufferwirkung haben, benötigen hydroponische Systeme, Kokosfasern und Perlite eine präzisere Nährstoffüberwachung und pH-Kontrolle. Ein häufiger Tipp für Grower in hydroponischen oder Kokosfaser-Systemen ist die regelmäßige Zugabe von CalMag, um typische Mängel zu verhindern.
Es ist wichtig, stets die richtige Balance zwischen Nährstoffen, Bewässerung und pH-Wert zu halten, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Regelmäßige Kontrollen und ein auf das Medium abgestimmter Düngeplan helfen dabei, gesunde Pflanzen zu erhalten.
Nützliche Tipps zur Vermeidung von Mangelerscheinungen
- Regelmäßige pH-Wert-Kontrolle
- Ein optimaler pH-Wert ist entscheidend für die Nährstoffaufnahme. In der Erde sollte der pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 liegen, während in Kokos und hydroponischen Systemen ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 empfohlen wird.
- Tipp: Nutze ein zuverlässiges pH-Messgerät und kalibriere es regelmäßig, um genaue Messungen zu gewährleisten.
- An das Düngeschema halten
- Die meisten Düngehersteller, wie Canna, bieten spezielle Düngeschemata an, die genau angeben, welche Nährstoffe in welchem Stadium des Pflanzenwachstums zugeführt werden sollten. Diese Schemas helfen, Überdüngung und Mängel zu vermeiden.
- Tipp: Nutze das Düngeschema deines Herstellers und passe es nur dann an, wenn die Pflanze spezifische Mängel zeigt oder besondere Umweltbedingungen (z.B. Hitze) vorliegen.
- Nährstoffe schrittweise erhöhen
- Besonders bei jungen Pflanzen sollte die Nährstoffkonzentration allmählich gesteigert werden. Eine zu schnelle Erhöhung der Düngermenge kann zu Überdüngung und sogenannten „Nährstoffverbrennungen“ führen.
- Tipp: Beginne mit einer niedrigen Düngerkonzentration (50 % der empfohlenen Dosis) und steigere sie langsam, wenn keine Mangelerscheinungen auftreten.
- Fehlerquellen erkennen und beheben
- Mangelerscheinungen können durch verschiedene Ursachen entstehen: falscher pH-Wert, übermäßige Bewässerung, schlechte Belüftung oder falsche Lichtintensität.
- Tipp: Überprüfe stets die Bedingungen in deinem Growraum und behebe Mängel schnell, um das Wohlbefinden deiner Pflanzen zu sichern.
- Wasserqualität prüfen
- Hartes Wasser kann die Aufnahme von Nährstoffen wie Magnesium und Kalzium behindern. In solch einem Fall kann ein VE-Wasserfilter, wie der Water Trim helfen, die Wasserqualität zu verbessern und Mängeln vorzubeugen.
- Tipp: Überprüfe den EC-Wert deines Wassers und optimiere ihn bei Bedarf, um sicherzustellen, dass deine Pflanzen die Nährstoffe effektiv aufnehmen können.
- Blattdüngung als Soforthilfe
- Wenn Nährstoffmängel sichtbar werden, kann eine Blattdüngung schnell helfen. Hierbei wird der Dünger direkt auf die Blätter gesprüht, sodass die Pflanze die Nährstoffe schneller aufnehmen kann.
- Tipp: Verwende diese Methode sparsam und nur bei akuten Mängeln, um langfristig die Wurzeln nicht zu überbelasten.
- Bodenfeuchte und Drainage beachten
- Staunässe und übermäßige Feuchtigkeit können das Wurzelsystem schädigen und Mängel verursachen. Stelle sicher, dass die Töpfe eine gute Drainage haben.
- Tipp: Nutze Feuchtigkeitssensoren, um den Wasserbedarf deiner Pflanzen besser zu überwachen. Der Boden sollte nie zu nass, aber auch nicht komplett trocken sein.
- Korrekte Nährstoffreihenfolge beim Mischen
- Besonders bei der Verwendung von mehreren Düngemitteln und Zusätzen, wie Canna Boost, Rhizotonic oder PK-13/14, ist die Reihenfolge des Mischens entscheidend.
- Tipp: Gib zunächst die Basisnährstoffe hinzu, bevor du Zusätze mischst, um chemische Reaktionen und Ausfällungen zu vermeiden. Immer gut umrühren.
- Die richtige Lichtintensität
- Mangelerscheinungen können auch durch zu wenig oder zu viel Licht entstehen. Die Pflanzen benötigen in der Blütephase besonders viel Licht, aber zu starke Beleuchtung kann Verbrennungen verursachen.
- Tipp: Passe die Lichtintensität an das Pflanzenstadium an und stelle sicher, dass die Pflanzen nicht zu nah an der Lichtquelle stehen.
Abschließende Empfehlung
- Diagnosetools nutzen: Neben regelmäßigen pH- und EC-Wert-Messungen kann ein Pflanzenfeuchtigkeitsmesser hilfreich sein, um den Nährstoffgehalt im Boden zu überwachen.
- Foren und Communitys: Häufig ist es auch sinnvoll, in Foren wie Royal Queen Seeds, Grower.ch oder Cannabis-Community nach Erfahrungen und Lösungsansätzen für Mängel zu suchen. Dort gibt es viele Experten und Gleichgesinnte, die sich mit diesen Themen auskennen.
Hinweis: Sollte sich trotz aller Maßnahmen kein Erfolg einstellen, ist es ratsam, den Support des jeweiligen Düngemittelherstellers zu kontaktieren oder sich in Grower-Foren Rat zu holen.
Mit diesen Tipps und der richtigen Pflege kannst du Mangelerscheinungen bei Cannabispflanzen vorbeugen und gesunde Ernten sichern.